LBD und GS agri eG wollen kooperieren

MehrWert für die Landwirtschaft

GS agri eG und LBD wollen kooperieren

Damme/Schneiderkrug, den 09.12.2020. Die GS agri eG (Schneiderkrug) und die Landwirtschaftliche Bezugsgenossenschaft eG Damme (Damme) planen eine strategische Allianz und wollen im nächsten Jahr in den Bereichen Futtermittel-produktion, Digitalisierung und im Nährstoffmanagement zusammenarbeiten. 
Das haben die Aufsichtsräte und Vorstände sowie die Geschäftsleitung beider Genossenschaften in einer gemeinsamen Sitzung beschlossen. Die Gespräche über die Gestaltung der Kooperation befinden sich noch in der Anfangsphase. Fest steht aber, dass die Unabhängigkeit beider Unternehmen gewahrt werden soll. „Wir verbinden die Vorteile der Eigenständigkeit mit den Vorteilen einer starken Allianz. Die Chemie zwischen unseren Häusern passt gut. Wenn wir die Stärken unserer Genossenschaften ergänzen können und dadurch leistungsfähiger werden, ist das im Endeffekt auch gut für unsere Mitglieder und Kunden“, so Heinrich Böckermann, Aufsichtsratsvorsitzender der Landwirtschaftliche Bezugsgenossenschaft eG Damme (LBD).
Heinrich Fröhle, Vorsitzender des Aufsichtsrats der GS agri eG, ist mit Blick auf den Strukturwandel, der voranschreitenden Digitalisierung und wachsender gesetzlicher Anforderungen von der Notwendigkeit sinnvoller Allianzen überzeugt und erläutert die Eckpunkte der Zusammenarbeit: „Als Genossenschaften sind wir in besonderem Maße unseren Mitgliedern verpflichtet und richten unser Handeln konsequent an den Bedürfnissen der Mitglieder und Kunden aus. Die angestrebte Allianz ist unsere Antwort auf die aktuellen Herausforderungen der Landwirtschaft und folgt dem strategischen Dreiklang: Erstens – Effizienzsteigerung in der Futtermittelproduktion durch die Gründung einer gemeinsamen Produktionsgesellschaft, zweitens –  gemeinsamer Aufbau digitaler Vertriebswege und drittens – Bündelung von Know-how für Lösungen im Bereich des Nährstoffmanagements.“

Futtermittel: Gründung einer Produktionsgesellschaft zur Effizienzsteigerung
„Der Markt für Futtermittel ist geprägt von Verdrängungswettbewerb, sinkenden Tierzahlen und einem rückläufigen Fleischkonsum. Auf diesen Strukturwandel müssen wir uns einstellen. Im genossenschaftlichen Schulterschluss können wir auf diesem Gebiet Synergien nutzen, um dauerhaft ein leistungsstarker Partner für die Landwirtschaft zu sein“, erklärt Cord Schiplage, geschäftsführender Vorstand der GS agri eG, deren Hauptgeschäftszweig die Produktion und der Vertrieb von hochwertigem Mischfutter ist. 
Die Zusammenarbeit der beiden Unternehmen soll über eine eigene Produktionsgesellschaft erfolgen. Mit der angestrebten Allianz würde ein regionaler Mischfutterproduzent mit einer effizienten Produktion und einem leistungsstarken Portfolio entstehen. Die Gespräche über die genaue Ausgestaltung der Gesellschaft werden in den kommenden Wochen und Monaten in den Gremien erörtert. „Um es gleich vorweg zu nehmen – für unsere Kunden wird sich nichts ändern. Die geplante Produktionsgesellschaft soll beiden Genossenschaften als gemeinsame Werkbank dienen. Logistik, Fakturierung und Vertrieb erfolgen weiter über die beiden Genossenschaften mit den bekannten Ansprechpartnern. Perspektivisch können Einkauf, Qualitätssicherung und Produktmanagement zusammengeführt werden, um die Effizienz weiter zu erhöhen“, führt Stephan Sander, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der LBD aus.
Durch die nachhaltige Effizienzsteigerung sind die Genossenschaften noch besser in der Lage, den steigenden Anforderungen des Marktes gerecht zu werden und mit innovativen Futterkonzepten zu überzeugen. Beide Genossenschaften verstehen sich in dem Bereich als Innovationstreiber. Der von der GS agri eG bereits installierte Versuchsstall für die Ferkelaufzucht in dem Futtermittel auf Basis neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse entwickelt werden, eröffnet dabei sehr gute Perspektiven für den gemeinsamen Ausbau des Portfolios.

Digitalisierung: Gemeinsamer Aufbau digitaler Vertriebswege
Im Bereich der Digitalisierung wollen die beiden Genossenschaften die Schlagkraft erhöhen und gemeinsam digitale Vertriebswege erschließen. „Mit den Investitionen in eine Vertriebsplattform setzt die GS agri eG die Digitalisierungsstrategie fort. Bereits seit vielen Jahren digitalisieren wir nicht nur unsere Prozesse, sondern ergänzen unsere Geschäftsbereiche um einen starken Dienstleistungssektor, der Mitgliedern und Kunden über Onlineportale und Apps Mehrwerte und Lösungen bietet. Der Aufbau einer Plattform ist ein weiterer wichtiger Schritt, um die digitale Transformation des Agrarhandels voranzutreiben und einen zusätzlichen Vertriebsweg aufzubauen“, erklärt Schiplage, der mit der GS agri eG und weiteren Raiffeisen-Handelsunternehmen aus ganz Deutschland an der Raiffeisen Networld GmbH beteiligt ist.
Die Plattform soll voraussichtlich 2021 an den Start gehen. Geplant sind drei Anwendungsbereiche: Die Kunden sollen erstens ihre Daten wie offene Kontrakte oder Bestellungen einsehen und ändern, zweitens Betriebsmittel rund um die Uhr online einkaufen und drittens landwirtschaftliche Erzeugnisse vermarkten können. 
„Es bleibt unser Ziel, unser Unternehmen modern aufzustellen. Mit der GS agri eG gewinnen wir einen Partner, der im Bereich der Digitalisierung genauso denkt und handelt wie wir. Vor allem in der zukünftigen Gestaltung einer Agrarvertriebsplattform ist die GS agri eG schon ein gutes Stück weiter, wovon die LBD und deren Mitglieder deutlich profitieren können, dies freut uns sehr und läutet zugleich eine weitere Phase in der positiven Entwicklung der LBD ein", so Sander. 

Nährstoffmanagement: Kompetenzen bündeln 
Mit Blick auf die Düngeverordnung nehmen die Anforderungen an Beratung, Technik und Dokumentation zu. Um die Landwirte im Bereich des Nährstoffmanagements bestmöglich zu unterstützen, beabsichtigen die Genossenschaften deshalb ihre Kompetenzen zu bündeln und so ihre bestehenden Angebote zu erweitern. „Unsere Beratungsansätze ergänzen sich sehr gut. Mit dem gemeinsamen Know-how können wir unseren Kunden ganzheitliche Lösungen aus einer Hand anbieten“, erklärt Sander.
Zu dem Portfolio gehört unter anderem Farmdoc³, ein Nährstoffmanagement im Baukasten-System mit dem die LBD erfolgreich am Markt ist. Dies beinhaltet u. a. technische Lösungen der Nährstoffseparation. Von Seiten der GS agri eG werden bisher die Nährstoffvermittlung und die digitale Ackerschlagkartei „Acker24“ betrieben.
„Uns eint die Überzeugung, dass Unternehmen Zukunft haben, wenn sie ihren Kunden Nutzen bringen und Lösungen für Herausforderungen bieten. In diesem Sinne werden wir unser Beratungskonzept auch gemeinsam weiterentwickeln, um nachhaltig ein attraktiver Partner der Landwirte zu sein“, ergänzt Schiplage. 

Ausblick: Partizipation und Transparenz
In den kommenden Wochen und Monaten werden die Gespräche zwischen den Vertretern der genossenschaftlichen Unternehmen intensiviert. Ziel ist es, die Zusammenarbeit im Bereich Nährstoffmanagement bereits im Januar aufzunehmen. Es folgen weitere Gremiensitzungen über die Ausgestaltung der Produktionsgesellschaft im Bereich Futtermittel und über die Planungen zur Handelsplattform. „Wir haben uns bewusst dafür entschieden, unsere Mitglieder und Kunden bereits in diesem frühen Stadium über die Kooperationsbestrebungen zu informieren – ganz im Sinne einer transparenten, mitgliedernahen Kommunikation. Auch in Richtung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möchten wir das Signal geben, dass wir auf ihre Vorschläge für die gemeinsame Zusammenarbeit setzen und sie aktiv einbinden werden. Denn die Lebendigkeit einer Kooperation hängt auch von der Akzeptanz der Belegschaft ab. Mit ihrer fachlichen Expertise, ihrem Engagement und ihrer Leidenschaft tragen sie wesentlich zum Erfolg unserer Genossenschaften bei. Gemeinsam eint uns die Überzeugung, dass wir als Partner der Landwirtschaft unsere Unternehmen an den Erfordernissen unserer Mitglieder und Kunden ausrichten müssen, um zukunftsfähig zu sein“, so die beiden Vorstände Sander und Schiplage abschließend. 

Über die GS agri eG:
Die GS agri eG mit Sitz in Schneiderkrug wurde im Jahr 1881 von Landwirten für Landwirte gegründet. Mit mehr als 400 Mitarbeitern an 23 Standorten ist das Unternehmen in vier Landkreisen präsent. Für ihre 2.921 Mitglieder und 40.000 Kunden ist die Genossenschaft ein wichtiger Rund-um-Dienstleister in der gesamten Nährstoff- und Produktionskette und betreibt Baustoffzentren, Tankstellen sowie Haus- und Gartenmärkte. Hauptgeschäftszweig ist die Produktion und der Vertrieb von hochwertigem Mischfutter. Die Genossenschaft betreibt vier Mischfutterwerke. Im Jahr 2019 betrug der Umsatz 354 Millionen Euro.

Über die Landwirtschaftliche Bezugsgenossenschaft eG Damme:
Die Landwirtschaftliche Bezugsgenossenschaft eG Damme ist ein führendes Futtermittelunternehmen und zählt zu den größten Warengenossenschaften in der Region Weser-Ems. Sie wurde 1915 gegründet und wird von 1.240 Mitgliedern getragen. Die Genossenschaft beschäftigt an neun Standorten 122 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zum Geschäftsgebiet gehören der südliche Bereich des Landkreises Vechta, der nördliche Bereich des Landkreises Osnabrück sowie der südwestliche Teil des Landkreises Diepholz und nördliche Landkreise des Landes Nordrhein-Westfalen. Im Jahr 2019 erzielte das Unternehmen einen Umsatz in Höhe von 95 Millionen Euro.

Unter dem Leitgedanken „MehrWerte für die Landwirtschaft“ bilden die beiden Genossenschaften GS agri eG und die Landwirtschaftliche Bezugsgenossenschaft eG Damme (LBD) eine strategische Allianz, um sich noch leistungsfähiger für Mitglieder und Kunden aufzustellen (v. l.): Stephan Sander (stellv. Vorstandsvorsitzender der LBD), Heinrich Böckermann (Aufsichtsratsvorsitzender der LBD), Vera Köster-Seifert (Prokuristin der LBD), Engelbert Klövekorn (geschäftsführender Vorstand der GS agri eG), Heinrich Hentemann-Reinerding (Vorstandsvorsitzender der LBD), Cord Schiplage (geschäftsführender Vorstand der GS agri eG), Hubertus Meyer (Vorstandsvorsitzender der GS agri eG), Heinz Fröhle (Aufsichtsratsvorsitzender der GS agri eG)

Foto: Timo Lutz Werbefotografie (www.timo-lutz.de)
Bei der Gruppenaufnahme handelt es sich um eine Montage. Zur Einhaltung der Corona-Verordnungen wurden die Personen einzeln fotografiert und nachträglich in das Bild eingesetzt. 

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