Generalversammlung für 2019 u. 2020

Die Segel richtig setzen und Kurs nehmen auf Veränderungen

Doppelte Generalversammlung der LBD für 2019 und 2020 / Bernhard Gösling und Heinrich Böckermann erhalten Auszeichnung / Vier Prozent Dividende für die Mitglieder

Gleich zwei Generalversammlungen führten wir durch, denn im Jahr 2020 musste die Versammlung aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden. Daher stellten Vorstand und Aufsichtsrat den rund 110 anwesenden Mitgliedern und Gästen in der diesjährigen Veranstaltung die Ergebnisse für die zwei Geschäftsjahre 2019 und 2020 vor. Um die Generalversammlung als Präsenzveranstaltung durchführen zu können und die Sicherheit der Mitglieder zu gewährleisten, fand die Veranstaltung unter den aktuellen Hygieneauflagen in Halle 2 bei uns am Südring in Damme statt. 

Trotz schwieriger Rahmenbedingungen in den vergangenen zwei Jahren konnten Aufsichtsrat und Vorstand den Mitgliedern ein zufriedenstellendes Ergebnis für die zwei Geschäftsjahre präsentieren. „Gerade die aktuellen Zeiten haben uns einmal mehr vor Augen geführt, dass sich Herausforderungen am besten gemeinsam lösen lassen“, betonte Vorstand Jürgen Schröder, der den Vorstandsvorsitzenden Heinrich Hentemann vertrat. Er bezog sich damit auf den genossenschaftlichen Gedanken aber auch auf die im letzten Jahr begonnene Kooperation mit der GS agri eG. „Tierwohl, Artenschutz, Düngevorgaben – der Landwirtschaft weht ein scharfer Wind entgegen“, erklärte auch Aufsichtsratsvorsitzender Heinrich Böckermann in seinem Bericht. Es komme darauf an, die Segel im Wind der Veränderung richtig zu setzen. Zwischenzeitlich konnten wir, die LBD und die GS agri eG bereits konkrete Angebote gemeinsam entwickeln, wie z. B. im Nährstoff-Management, in der Futtermittelproduktion und in der Digitalisierung. Gleichzeitig stellte Jürgen Schröder klar: „Die LBD bleibt eigenständig. Wir sind weiterhin unabhängig als verlässlicher und starker Partner. Nah am Kunden, sowohl räumlich als auch menschlich.“
Die Entwicklung der LBD in den vergangenen zwei Jahren stellte Stephan Sander, unser stellv. Vorstandsvorsitzender, vor. So gingen die Umsatzerlöse von 94,8 Mio. Euro im Jahr 2019 auf 93 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2020 leicht zurück. Vor allem die durch die Corona-Pandemie gesunkenen Mineralölpreise beeinflussten den Umsatz.  

Die Umschlagsmenge lag bei knapp 295.000 Tonnen im Jahr 2019 und konnte im Jahr 2020 auf rund 300.000 Tonnen gesteigert werden. „Umschlagsmengenzuwächse ergaben sich dabei im Düngemittelgeschäft sowie im Handel mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen und Heizöl“, erläuterte Stephan Sander. Im Futtermittelgeschäft habe sich der Umsatz reduziert. Dies sei, so Sander, auf die negativen Entwicklungen in der Tierveredlung und den Erzeugerpreisen sowie den gesetzlichen Auflagen zum Tierwohl zurückzuführen, die bei den Landwirten zur Einstellung von Betriebszweigen bis hin zu Betriebsaufgaben führen würden. Sehr positiv entwickelten sich zudem die Umsätze der Raiffeisen-Märkte. 

Die Bilanzsumme der LBD stieg im Geschäftsjahr 2020 auf rund 37 Mio. Euro und lag damit knapp 1 Mio. Euro über der Bilanzsumme des Geschäftsjahres 2019. Das Jahr 2020 war im Vergleich zu den Vorjahren durch eine defensivere Investitionspolitik geprägt. „Unter den derzeitigen Rahmenbedingungen und der politischen Großwetterlage im Bereich Landwirtschaft war es klug, hier den Ball eher flach zu halten“, so Sander. 

Das Geschäftsjahr 2019 konnte mit einem Jahresüberschuss von 308.000 Euro abgeschlossen werden. Eine Dividende in Höhe von 4 Prozent für das Geschäftsjahr 2019 wurde bereits als Vorabausschüttung an unsere Mitglieder ausgezahlt. Ebenso wurde bereits der wirtschaftliche Überschuss aus den Mitgliederumsätzen 2019 als genossenschaftliche Warenrückvergütung mit 1 Prozent in Höhe von 693.000 Euro ausgeschüttet. 

Für das Geschäftsjahr 2020 konnte ein gestiegener Jahresüberschuss in Höhe von 361.000 Euro ausgewiesen werden, womit die Prognose für 2020 realisiert werden konnte. Unsere Mitglieder erhalten wiederum eine Dividende von 4 Prozent. Wie im Vorjahr werden auch für das Jahr 2020 1 Prozent als Warenrückvergütung in Höhe von 670.000 Euro ausgeschüttet. Die Zahl unserer Mitglieder erhöhte sich zum Bilanzstichtag 2020 auf 1.351.

Für Heinrich Böckermann, war es das letzte Mal nach 17 Jahren, dass er die Generalversammlung als Aufsichtsratsvorsitzender leitete. Mit Erreichen der satzungsgemäßen Altersgrenze scheidet er aus dem Aufsichtsrat aus. Für seine langjährige Organisationszugehörigkeit und ehrenamtliche Tätigkeit überreichte ihm Johannes Freundlieb, Verbandsdirektor des Genossenschaftsverbandes Weser-Ems e. V. eine Urkunde des Verbandes. „Als Aufsichtsratsvorsitzender hat Heinrich Böckermann viele wichtige Entscheidungen vorbereitet und geplant“, betonte er. Auf sachliche und besonnene Weise habe er auch in schwierigen Zeiten die Sitzungen geleitet und mit seiner überzeugenden Art die Gremien hinter sich gebracht. Franz-Josef Seeger, unser stellv. Aufsichtsratsvorsitzender, würdigte Heinrich Böckermann als sehr wichtigen Gesprächspartner. „Das die Genossenschaft sich heute so präsentiert, ist Dir zu verdanken“, so Seeger. 

Ebenfalls ausgezeichnet wurde Bernhard Gösling für seine langjährige ehrenamtliche Tätigkeit. Er erhielt die GVWE-Ehrennadel in Gold mit Urkunde für die über 40-jährige aktive Mitwirkung als Vorstand bzw. Aufsichtsrat der Genossenschaft. In seiner Ansprache hob Johannes Freundlieb hervor, dass Bernhard Gösling in verschiedenen Gremien Verantwortung übernommen hat und das unter sich ständig verändernden Voraussetzungen. Vorstand Jürgen Schröder dankte seinem Kollegen für sein Engagement und die gemeinsame Vorstandsarbeit. „Du hast immer versucht, einen diplomatischen Weg zu wählen“, unterstrich er die Leistung. Auch Bernhard Gösling scheidet wegen des Erreichens der Altersgrenze aus dem Vorstand aus. 

Als neues Aufsichtsratsmitglied wurde Christoph Arkenberg aus Osterfeine von der Versammlung gewählt. Bei den turnusgemäßen Neuwahlen zum Aufsichtsrat für das Jahr 2019 wurden Udo Grabber und Bernhard Pille wiedergewählt und für das Jahr 2020 wurde Volker Gers-Grapperhaus im Amt bestätigt.

„Genossenschaften können Krise, das haben wir in den vergangenen zwei Jahren bewiesen. Genossenschaften können aber auch Veränderung, sie können Tradition und Zukunft“, so Jürgen Schröder in seinen abschließenden Worten. So werden wir Handlungsspielräume zukünftig aktiv nutzen und Geschäftsstrategien nachhaltig weiterentwickeln.

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