„Eine Region – eine Genossenschaft“ - Genossenschaften wollen fusionieren

„Eine Region – eine Genossenschaft“

Genossenschaften wollen fusionieren

Die Landwirtschaftliche Bezugsgenossenschaft eG (LB), Damme, und die Raiffeisen-Warengenossenschaft Vechta-Dinklage eG (RWG), Dinklage, möchten verschmelzen und über die geplante Fusion in den Generalversammlungen im Juni abstimmen lassen. Die Mitglieder werden zu Informationsveranstaltungen im Mai eingeladen, in denen über Einzelheiten des Fusionsvorhabens berichtet wird.

Bereits Ende Januar wurden die Mitglieder und Mitarbeiter über die Aufnahme von Fusionsverhandlungen der beiden Nachbargenossenschaften informiert. In der Zwischenzeit fanden unter den Vertretern beider Unternehmen zahlreiche Gespräche
und gemeinsame Workshops statt. „Die Sondierungsphase ist nun abgeschlossen. In dem vorangegangenen Prozess haben wir die Chancen und Risiken einer Fusion intensiv diskutiert und abgewogen. Dabei kamen wir zu dem Ergebnis, dass die Chancen einer Verschmelzung eindeutig überwiegen. Wir sind davon überzeugt, dass wir uns unter einem Dach noch leistungsfähiger aufstellen können, um die
Herausforderungen der Zukunft gemeinsam anzugehen. Das Votum der Aufsichtsräte und Vorstände ist daher einstimmig für die Fusion. Aber das letzte Wort haben natürlich unsere Mitglieder“, so die beiden Aufsichtsratsvorsitzenden Franz-Josef Seeger von der Landwirtschaftliche Bezugsgenossenschaft eG (LB) und Georg Reinke von der Raiffeisen-Warengenossenschaft Vechta-Dinklage eG (RWG).

Die geplante Fusion ist Folge eines deutlichen Wandels in der Landwirtschaft. Tierwohl, Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimaschutz sind die Zukunftsthemen, die mit der politischen Ausrichtung der neuen Bundesregierung an Aktualität gewinnen werden. Mit der Verschmelzung richten die Unternehmen ihre Geschäftsstrategie an der Zukunft der Agrarwirtschaft aus. „In den aktuellen Zeiten ist ein ‚Weiter so’ nicht mehr möglich. Schweinehaltende Betriebe stehen bereits seit längerer Zeit wirtschaftlich mit dem Rücken zur Wand. Aber auch andere Bereiche der landwirtschaftlichen Produktion können die teils stark gestiegenen Produktionskosten
kaum mehr vollständig kompensieren. Als Genossenschaften sind die LB und die RWG in besonderem Maße ihren Mitgliedern verpflichtet und dazu gehört es, ihre Wettbewerbsfähigkeit im Blick zu haben und Chancen zu ergreifen, wenn sich diese bieten. „Und die Fusion ist eine solche Chance, von der wir uns nachhaltige Verbesserungen mit Blick auf die Leistungs- und Zukunftsfähigkeit versprechen“,
führt Heinrich Hentemann, Vorstandsvorsitzender der LB, aus. Ludger Espelage, Vorstandsvorsitzender der RWG, ergänzt: „Mit der Verschmelzung können Synergien gehoben werden und die Bündelung unserer Schlagkraft führt zu Einkaufsvorteilen, von denen auch die Mitglieder profitieren werden.“ 

„Eine Region – eine Genossenschaft“ – so lautet das Leitbild, dem sich die beiden Genossenschaften verschrieben haben. Die Geschäftsgebiete grenzen aneinander und auch die Lage der Betriebsstätten ergänzt sich sehr gut. Die Kunden und der Markt unterscheiden sich bedarfsmäßig kaum. Die regionale Verbundenheit ist gemeinsame Stärke und damit auch in Zukunft die Grundlage des Geschäftsmodells. „Gelebte Kundennähe ist unsere gemeinsame DNA und das wird auch so bleiben! Für die Kunden bleiben die gewohnten Ansprechpartner und auch die Standorte erhalten. Der Abbau von Arbeitsplätzen ist nicht vorgesehen – aber als neue
leistungsfähige Organisation wird es uns leichter fallen, den Mitarbeitenden mehr Entwicklungschancen bieten zu können. Im Sinne unserer Mitglieder bündeln wir unser Know-how und kommen dem Anspruch nach Spezialisierung in der Beratung nach“, so Jörg Stratmann-Grandke, kommissarischer Geschäftsführer der RWG. 

Die fusionierte Genossenschaft soll den Namen „Landwirtschaftliche
Bezugsgenossenschaft eG“ tragen, wird mit ihren 12 Standorten weitergeführt werden und ihren juristischen Sitz in Damme haben. Rechtlich übernehmende Genossenschaft ist die Landwirtschaftliche Bezugsgenossenschaft eG in Damme. Die Fusion soll rückwirkend zum 01.01.2022 erfolgen. Auf den Generalversammlungen am 14.06.2022 (RWG) und am 22.06.2022 (LB) sollen die Mitglieder über die Fusion abstimmen. Der Meinungsbildungsprozess wird im Vorfeld durch drei Informationsveranstaltungen unterstützt.

„Beide Unternehmen verbindet die regionale Verantwortung, das genossenschaftliche Werteverständnis und die intensive Mitgliederbindung. Mit der Fusion wird gemeinsam etwas Neues geschaffen. Natürlich lassen wir dabei die gesammelten Erfahrungen beider Häuser einfließen. Der Weg, den wir zukünftig gemeinsam beschreiten wollen, ist ein klares Bekenntnis zu unserer regionalen
Landwirtschaft. Die Fusion soll die dauerhafte Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit der durch Verschmelzung vereinigten Genossenschaften ermöglichen.“, betont Stephan Sander, geschäftsführender Vorstand der LB.

Vertreter der RWG werden in den Vorstand und Aufsichtsrat der neu fusionierten
Genossenschaft einziehen. Diese werden auf den Generalversammlungen gewählt.

Nach intensiven Gesprächen sagen Vorstand und Aufsichtsrat „Ja“ zur Verschmelzung (v. l.): Heinrich Hentemann (Vorstandsvorsitzender der LB), Stephan Sander (geschäftsführender Vorstand der LB), Georg Reinke (Aufsichtsratsvorsitzender der RWG), Ludger Espelage (Vorstandsvorsitzender der RWG), Jörg Stratmann-Grandke (kommissarischer Geschäftsführer der RWG) und Franz-Josef Seeger (Aufsichtsratsvorsitzender der LB).

Nun müssen die Mitglieder auf den Generalversammlungen über die Fusion der Genossenschaften abstimmen.

(Foto: Markus Hibbeler)

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